Armutsrente trifft 50% der Deutschen

Sind Schlagzeilen wie diese nur Polemik im Vorfeld des Bundestagswahlkampfes 2017 oder unterschätzt die deutsche Bevölkerung tatsächlich die Problematik, die durch die 0% Zinspolitik der EZB und viele weitere Faktoren ausgelöst wurde.

Ich möchte hier einmal einige Fakten anführen, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann, wie es um seine/ihre finanzielle Zukunft steht:

1.) Die Nettoeinkommensentwicklung der erwerbstätigen Bevölkerung in Deutschland (das „Nettoreal“ also das Nettoeinkommen abzüglich der Inflationsrate) der letzten 23 Jahre, also von 1993 bis 2015, ist jährlich im Durchschnitt um 0,5% gesunken. Und dies obwohl die Bruttolöhne teilweise deutlich stärker gestiegen sind (in manchen Jahren sogar um bis zu 4,3%), wurde durch Steuern und Sozialabgaben den Menschen fast alles wieder weggenommen. (www.sozialpolitik-aktuell.de)

2.) Die durchschnittliche Inflationsrate der letzten 23 Jahre war mit 1,65% p.a. zudem extrem niedrig. Sie wird in den nächsten fünf Jahren auf deutlich über 3-4% p.a. anziehen, weil die USA weiter die Zinsen erhöhen werden und die EZB damit in Probleme kommt.

3.) Obwohl die Menschen in den letzten 23 Jahren jedes Jahr gearbeitet haben, bekommen sie jedes Jahr 0,5% weniger für ihre Arbeit. Wie soll das auf Dauer gut gehen?

4.) Hinzu kommt das seit 2009, also seit 7 Jahren, die Verzinsung für Sparguthaben bei Banken und Versicherungen unterhalb der o.g. Inflationsrate liegt. Hier erfolgt eine schleichende Enteignung der deutschen Sparer zugunsten der europäischen Staatshaushalte einschließlich derer Deutschlands, die ihre Staatsausgaben nicht reformieren bzw. senken wollen. Daher stecken die meisten Deutschen ihr Geld lieber in den Konsum oder in überteuerte Immobilien, die sie sich eigentlich gar nicht leisten können. Die Angst vor der Zukunft wächst aber mit jedem Tag und man kann sie auch nicht mit dem Berauschen an Konsumprodukten verjagen.

5.)Das statistische Bundesamt hat in den neuesten Zahlen (von 2014) festgestellt, das jemand der heute in Rente geht und 38 Jahre lang mindestens 2330 Euro brutto verdient hat, eine gesetzliche Rente von 800 Euro bekommt. Dies wird von der Politik als Grundsicherungsbedarf bezeichnet. Wie man davon wirklich leben soll… ein Rätsel. Das Problem ist aber, das von 37 Mio. Beschäftigten rund 20 Mio. gar nicht die o.g. Zahlen erreichen. Ihre gesetzliche Rente liegt also zwischen 0 – 800 Euro. Eine Katastrophe.

6.) Die Statistik des statistischen Bundesamtes von 2015 zur sog. materiellen Entbehrung zeigen, das schon heute 30% aller Erwerbstätigen in Probleme kommen, wenn sie unerwartet eine Summe von lediglich 1000 Euro aufbringen müssen. 1,3 Mio. Menschen können schon heute in Deutschland trotz Arbeit ihre Wohnung nicht mehr heizen. 1,7 Mio. Menschen haben nicht genug Einkommen um zumindest wenigstens jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit zu sich zu nehmen.

7.) Trotz des aktuellen Börsenbooms in Deutschland und den USA profitieren in Deutschland lediglich eine Minderheit von ca. 13% der Bevölkerung davon. Alle Anderen glauben noch immer an Sparbücher, Bausparer, Lebensversicherungen oder Immobilien und verlieren jedes Jahr viel Geld damit. Die Immobilienbesitzer sind derzeit meist extrem von ihrer Entscheidung überzeugt und ignorieren alle Fakten und Warnungen. Es ging ja in den letzten Jahren immer alles gut mit Immobilien, oder? Ein von Bundesbank, IWF und unzähligen renommierten Experten vorhergesagter Korrekturbedarf von 20-25% ist in ihren Augen natürlich Unsinn. Auch der Verlust von ca. 10% beim Kauf der Immobilie durch Notar, Grunderwerbssteuer etc. alles Quatsch. Würde die gekaufte Aktie aber sofort um 10% fallen… na klar… die Spekulanten wären Schuld. Viele Immobilienbesitzer haben noch nie ein ganz normales „worst case“ Szenario durchdacht. Was passiert wenn die Wirtschaft einbricht (Immobilien sind extrem von Wirtschaft und Arbeitsmarkt abhängig und bergen immer ein sog. Klumpenrisiko)? Was passiert wenn der Hauptverdiener und Ratentilger des Hypothekendarlehens plötzlich arbeitslos oder krank oder berufsunfähig wird? Viele legen noch nicht einmal die monatlichen 0,1% für die Instandhaltung der Immobilie auf die Seite (Bsp. Immobilienwert 300 Tsd. Euro = 300 Euro monatliche Sparrate nur für Instandhaltung bzw. 3600 Euro/Jahr). Auch hier stehen in den nächsten Jahren viele private Katastrophen und Privatinsolvenzen an.

Was KOSTENEX empfiehlt, damit es eben nicht zur Katastrophe kommt:

1.) Sobald man einen Berufs-/Studienabschluss hat: Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen zum Erhalt der eigenen Arbeitskraft und ggf. eine bestehende Unfallversicherung stornieren.

2.) Nach Ende der ersten Probezeit kontinuierlich 10% des Nettoeinkommens in die Altersvorsorge investieren und nicht verkonsumieren. Eine betriebliche Altersvorsorge mit mindestens 20% Arbeitgeberzuschuss und natürlich voller Kostenrückerstattung über KOSTENEX ist hier immer eine gute Wahl. Wichtig ist auch das Zielinvestment: eine niedrige Risikoklasse (z.B. 3 von 7) mit ca. 40-50% Aktienanteil, den Rest festverzinslich anlegen.

3.) Wenn sie aus psychologischen Gründen (es gibt heutzutage keinen einzigen Renditegrund, der noch für den Kauf einer Immobilie spricht!!) für ihre Familie eine Immobilie kaufen wollen, dann sollten sie zuerst ca. 30-40% des Kaufpreises angespart haben. Dies gilt auch unabhängig von der aktuellen Zinslage. Diese 30-40% sollten maximal die Hälfte ihres gesamten liquiden Vermögens ausmachen, damit sie in schwierigeren Zeiten ihre Immobilie nicht an ihre kreditfinanzierende Bank verlieren.

Rückfragen hierzu beantworte ich gerne unter dr.friedrich@kostenex.de

 

Deutschland verarmt dank Immobilien, Sparbüchern und Lebensversicherungen

Die durchschnittliche Rendite, die man in Deutschland in den nächsten fünf Jahren mit Immobilien, Sparbüchern oder Lebensversicherungen erzielen kann liegt nach Abzug aller Kosten definitiv im negativen Bereich.

Auf der anderen Seite erzielen deutsche Aktien Rekordstände (derzeitiger DAX Stand 11.000 Punkte), obwohl deutsche Aktien noch immer unterbewertet sind. In den USA erzielt der Dow Jones Index fast täglich neue Allzeithochs von über 19.000 Punkten, dank einem wirtschaftsfreundlichen Präsidenten Trump. Hiervon profitieren vor allem angloamerikanische Pensionsfonds und internationale Investoren, aber nicht die deutschen Privatkunden und auch nicht die deutschen Rentenversicherungssysteme.

Mit Aktien kann man derzeit problemlos zweistellige Renditen (positive, nicht negative!) auch in niedrigen Risikoklassen erzielen. Allerdings halten derzeit nur 13,8% der Deutschen Aktien oder Fonds. Im Jahr 2000 waren es noch 20%, aber hier hat die Deutsche Telekom mit falschen Versprechen den Aktionären einen großen Schaden zugefügt, was zu großer Verunsicherung führte.

Diese konservative deutsche Investitionstätigkeit wird langfristig in eine steigende Anzahl von Privatinsolvenzen und zu einer Altersarmut für weite Bevölkerungsteile führen. Die Ursache hierfür heißt mangelnde Anpassungsfähigkeit an neue Märkte und Investments, gepaart mit einer extremen Bürokratie und Regulierungswut sowie einem blinden Vertrauen auf die Politik.

Lebensversicherungen hatten in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik einen wichtigen Stellenwert, galten als sicher, unbürokratisch, leicht zu verstehen und gut verzinst. In den letzten 20 Jahren ist daraus allerdings genau das Gegenteil geworden, weshalb diese Ladenhüter auch heute nur noch armen Riester Rentnern angedreht werden können. Wer heute noch eine Lebensversicherung abschließt hat nur noch eine Garantie: das er sicher mehr einzahlt als er nach Abzug aller Kosten jemals wiedersehen wird.

Sparbücher mit guter Verzinsung bei einer sicheren Bank. Wie schön und einfach war das früher. Eine wirklich sichere Bank gibt es trotz aller Regulierung und (mittlerweile deutlich reduzierten) Einlagensicherungsfonds in ganz Europa nicht mehr. Zudem bleibt es bei 0% Zinsen, da Länder wie Italien oder Griechenland von einer Krise in die nächste stolpern. Seit Sparer bei Banken nicht mehr willkommen sind, da diese für die Spareinlagen mittlerweile Strafzinsen an die EZB  bezahlen müssen, werden sie zur „Belohnung“ auch noch mit hohen Gebühren belastet. Trotzdem halten viele Deutsche krampfhaft an ihrem heißgeliebten Sparbuch fest, entgegen jedweder Logik.

Immobilien sollten es richten, da die Kredite günstig sind und das Sparbuch nicht mehr lohnt. Doch wie sieht es damit aus wenn die deutsche Wirtschaft in den nächsten Jahren stark nachlässt, wenn man arbeitslos wird oder zu deutlich höheren Zinsen eines Tages umschulden muss? Solche klassischen „worst case“ Szenarien wollte kein Immobilienkäufer hören, zu verlockend klang das Angebot auch ohne ausreichendes Einkommen nur aufgrund niedriger Zinsen in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Renommierte Studien wie z.B. von der UBS kommen aktuell zu einer 25%igen Überbewertung deutscher Immobilien. Was heißt das?

Ihre Immobilie kostete inkl. aller Kosten z.B. 400.000 Euro. Davon haben Sie 20% (80.000 Euro) selbst angezahlt, den Rest finanziert. Dabei haben Sie im Rahmen ihres Hypothekendarlehens ihre Immobilie als Pfand hinterlegt (seit März 2016 gibt es viel strengere Gesetze was noch als „Pfand“ anerkannt werden darf!). Fällt jetzt der Marktwert der Immobilie um 25% auf 300.000 Euro, ist nicht nur ihre Anzahlung von 80.000 Euro weg. Die Bank muss von Ihnen zusätzliche Sicherheiten nachfordern, sonst ist sie gesetzlich verpflichtet ihnen ihren Kredit zu kündigen und ihre Immobilie zu „verwerten“. Dies bedeutet für viele einstige Immobilienbesitzer die Privatinsolvenz und einen geplatzten Traum vom Eigenheim.

Damit es nicht soweit kommt und sie ihre Immobilie noch rechtzeitig verkaufen können bzw. erst gar nicht kaufen, hier eine kurze Checkliste:

1.) Die selbst bewohnte Immobilie darf auf keinen Fall mehr als 30% des gesamten angelegten Vermögens ausmachen

2.) Bisher galten 25-30% Eigenanteil für den Immobilienerwerb. Aufgrund neuer Vorschriften seit März 2016 sollte hier eher mit 40% gerechnet werden. Immobilienfinanzierungen zu 80-100% dagegen scheitern zu über 90%.

3.) Eine wirtschaftliche Abkühlung wird ab Mitte 2017 einsetzen. Wie ist ihr Immobiliendarlehen bei Arbeitslosigkeit abgesichert?

4.) Eine Immobilie beinhaltet immer ein sog. Klumpenrisiko welches eng mit der wirtschaftlichen Lage eines Landes verbunden ist. So wie niemand sein ganzen Vermögen in eine einzelne Aktie investieren würde, so darf man es auch nicht nur in Immobilien stecken. 60% des Vermögens müssen in Aktien, Anleihen und ggf. Fonds investiert sein und 10% in physisches Gold und Cash.

5.) Eine ausreichende Rente ist ebenso wie eine gute Kapitalanlage nur durch den Zinseszinseffekt möglich. Dieser sollte mindestens 3-4% pro Jahr betragen. Bei einer Verzinsung von 0% kann man von verlorenen Jahren sprechen. Je mehr man davon im Leben hat, umso bitterer wird am Ende die Wahrheit.

6.) Im Internetzeitalter kann man mit den Ratschlägen von Oma und Opa bzgl. Sparbuch, Bausparvertrag, Lebensversicherung oder Immobilie nicht mehr zurecht kommen. Diese Zeiten sind endgültig vorbei. In der heutigen Zeit muss man sich z.B. mit Robo Advisoren, ETFs, Vermögensverwaltern und ggf. Derivaten auskennen. Wer hier beratungsresistent ist oder sich damit nicht auskennt wird klar das Nachsehen haben.

Deutsche Bank: Arroganz aus Leidenschaft

Die EU fordert 13 Mrd. Euro Steuernachzahlung von Apple. Prompt forderte die USA 14 Mrd. Dollar Strafe von der Deutschen Bank. Nachdem Frau Merkel klarstellen musste, das seit der Zypernkrise keine Bank mehr auf Staatskosten gerettet werden darf, wurde der politische Draht zwischen Berlin und Washington bemüht. Seither steht lediglich eine Strafzahlung von etwas über 5 Mrd. Dollar im Raum. Mal sehen ob die Apple Steuernachzahlung also letztlich noch über 3 Mrd. Euro hinausgehen wird.

Da die Rücklagen bei der derzeit in 6000 Gerichtsverfahren weltweit verstrickten Deutschen Bank nur 6 Mrd. Euro betragen, wäre eine Insolvenz nahezu sicher bei einer einzigen Forderung über 14 Mrd. Dollar. Verdient hätte es die Deutsche Bank ebenso wie ihre treudoofen Kunden.

Wenn eine Bank über bald zwei Jahrzehnte überwiegend durch die Arroganz ihrer Mitarbeiter auffällt, dazu noch jedes (illegale) Fettnäpfchen sich zu Eigen macht, dann wäre eine Insolvenz die logische Folge. Vom Werbeslogan „Leistung aus Leidenschaft“ war diese Bank schon immer weit entfernt. Die ersten Plätze hatte sie nur bei hohen Gebühren inne. Auch heute zahlt der Kunde z.B. 9 Cent pro SMS TAN, was schon seit Jahren selbst bei kleinen Onlinebanken gratis ist. Hinzu kommen die höchsten Kontoführungsgebühren der Branche für ein veraltetes und stark pannenanfälliges Kontenmanagementsystem. Von den meist zweistelligen Dispozinsen mal ganz zu schweigen. Bankberater die sich nur dann melden, wenn mal wieder Verkaufsdruck ansteht, sind die Regel. Sonst sind sie die nach wie vor sehr eingebildeten Damen und Herren nie erreichbar. Ein Systemwechsel, bei dem mal endlich der Kunde und seine Wünsche im Mittelpunkt stehen hat trotz gegenteiliger Bekundungen des CEO bisher nie stattgefunden. Mittlerweile steht nicht nur das Privatkundengeschäft miserabel dar. Man fragt sich auch, wieviel an dem einstmals so erfolgreichen Investmentbanking Geschäften wohl am Ende eigentlich legal war. Es drängt sich stark der Eindruck auf, das der Deutsche Bank Kunde mittlerweile nur deshalb so extrem hohe Gebühren zahlen muss, damit die teuren Rechtsanwaltskosten seiner Hausbank bezahlt werden können. Manchem treuen Kunden würde wohl der Espresso im Halse stecken bleiben, wenn er wüsste das dieser ihn 1000 Euro kostet.

Ob die Deutsche Bank überleben wird ist nach wie vor mehr als fraglich. Dies geht nur mit einem Verkauf der Postbank z.B. an die Commerzbank, selbst mit einem Verlust von ca. 2 Mrd. Euro. Ein Austritt aus dem Bankentarifvertrag wäre ein nächster Schritt um die hochbezahlten Nieten in Nadelstreifen einmal einzubremsen. Danach sollte sich die Deutsche Bank nur noch auf Privat- und Geschäftskunden mit einem Jahreseinkommen von über 80.000 Euro spezialisieren. Hier kann man höhere Gebühren verlangen, doch muss auch die Leistung dann Weltspitze sein insbesondere in den Bereichen Vermögensverwaltung und Investmentbanking. Eine Entlassungswelle und das Schließen bzw. der Verkauf von 70% der Filialen ist unvermeidbar. Normale Bankgeschäfte können heute nur noch online günstig und effektiv abgewickelt werden. Falls man einen Berater telefonisch braucht, sollte dieser sofort erreichbar sein und am besten nicht ständig wechseln. Bei so hohen Gebühren hat niemand Interesse in einer Callcenter Warteschleife zu hängen. Dann kann auch eine Deutsche Bank mal endlich bei Kundenzufriedenheitsumfragen auf den vorderen Plätzen landen.

Bis dahin gilt: Hände weg von Guthabenkonten bei dieser Bank. Keine Sparbücher, Aktien, Anleihen oder Genussrechte an dieser Bank halten. Bei Krediten muss man damit rechnen, das ein potentieller Insolvenzverwalter diese sofort zur Rückzahlung des Gesamtbetrages auffordert. Betroffen sind auch 100%ige Tochterunternehmen wie der ETF Emittent db x-trackers. DWS Fonds kann man dagegen bei guter Performance halten, wenn einen die hohen Gebühren für TER und Spread nicht stören. Die Anlagewerte liegen hier ebenso wie bei Deutsche Bank Depots im geschützten Sondervermögen. Im Falle einer Bankinsolvenz ist aber auch hier mit viel Bürokratieaufwand zu rechnen. Aber immer noch besser als das Geld auf seinem Sparbuch oder Girokonto abzuschreiben, da bei einer Großbankinsolvenz der mickrige Privatbankenrettungsfonds mit ca. 6 Mrd. Euro Einlagen wohl noch nicht einmal die Kunden bis 100.000 Euro einigermaßen bedienen könnte.

120.000 Euro richtig anlegen!

Wer 120.000 Euro und mehr zur Kapitalanlage zur freien Verfügung hat, der sollte sich doch eigentlich glücklich schätzen, oder? Doch bei den meisten Anlegern überwiegt derzeit die Frustration.

1.) Die Banken verlangen immer öfter Strafzinsen, getarnt als „Verwahrungsgebühr“. Selbst bei Sonderkonditionen werden oft nicht mehr als 1% vor Steuern erzielt

2.) Die Einlagensicherung wird immer öfter auf nur noch 100.000 Euro begrenzt und eine Staatshaftung ist spätestens seit der Zypernkrise vom Tisch

3.) Immer mehr Banken geraten wie z.B. die einstmals renommierte Deutsche Bank in Liquiditätsprobleme und bieten keinen sicheren Hafen mehr für ihre Kunden

4.) Die Immobilienrendite für Kapitalanleger fällt in immer mehr Großstädten unter die Marke von 0% p.a., was aus Rentabilitätsgründen zu immer mehr Verkäufen führt und auch die selbst genutzten Wohnimmobilien unter Druck bringt

5.) Die Versicherungsunternehmen wollen ab 2017 nur noch 0,9% Zins p.a. vor Kostenabzug (!) garantieren, was mit Sicherheit zu negativen Renditen bei der Altersvorsorge führen muss

6.) Der ETF Markt wird immer überhitzter und riskanter und steuert zielsicher auf eine Blasenbildung hin

Da wir weltweit die Märkte ständig beobachten, sind wir auch nicht von der EZB oder lokalen Immobilienmärkten abhängig. Wir suchen aber ständig nach Vermögensverwaltern, die eine niedrige Risikoklasse (z.B. 2-3 von 5) anbieten, eine gewisse Größe (z.B. ab 6 Mrd. Euro Asset) haben, weisungsunabhängig arbeiten und eine überdurchschnittliche Performance über 3, 5 und 10 Jahre erzielen. Durch Kombination dieser Vermögensverwalter mit renommierten Versicherungsunternehmen können wir zudem noch eine endfällige Garantieverzinsung in Euro nach dem amerikanischen (!) Notenbankzins anbieten in Höhe von über 2% p.a. sowie eine Kostenrückerstattung aller mit der Kapitalanlage verbundenen Kosten wie z.B. Agio, Spread oder der jährlichen Fondsverwaltungskosten. Dies gilt für Sparpläne ab 100 Euro ebenso wie für Kapitalanlagen ab 25.000 Euro.

Was wir Ihnen bieten können:

1.) Vermögensverwalterrendite in Risikoklasse 2 von 5 (Stand 30.6.2016, also nach dem Brexit):

      1 Jahr: +3,7%    3 Jahre: + 9,0% p.a.   5 Jahre + 9,5 % p.a.

2.) Zusätzlich zur Absicherung eine endfällige Garantieverzinsung von derzeit 2,1% p.a.

      (die Zinsen passen sich jährlich an den Zinssatz der amerikanischen Notenbank an, was in den

       kommenden Jahren sicherlich zu höheren Zinssätzen führen wird)

3.) Volle Kostenrückerstattung aller Kosten bei Einmalanlagen nach 10 Jahren, bei Ratensparverträgen in

      jährlichen Raten beginnend ab dem 5. Versicherungsjahr

4.) Höchste Sicherheit durch extrabilanzielles Sondervermögen (ähnlich einem Bankdepot)

5.) Jederzeitige Verfügbarkeit binnen 14 Tagen

Bei Interesse schreiben Sie uns eine kurze Email mit Ihren Kapitalanlagewünschen an:

dr.friedrich@kostenex.de

Brexit – mehr Chance als Risiko

Und wieder einmal sind (fast) alle auf dem falschen Fuß erwischt worden. England wird vielleicht noch in diesem Jahr definitiv aus der EU austreten. Insbesondere die europäischen Börsen sind kurzfristig eingebrochen, das Pfund ist noch etwas schwächer als Anfang des Jahres geworden und Verlierer Cameron wird in den nächsten Wochen zurücktreten. Ein Grund zur Panik? Natürlich nicht.

Hier ein paar Ideen wie es weitergehen könnte:

Zuerst einmal braucht es eine Politikerin wie die Innenministerin Theresa May als Premierministerin, die die verfeindeten Lager von „Remain“ und „Leave“ wieder vereint. Anschließend werden die Abkommen zwischen EU und England so ausgehandelt, das beide Seiten keine nennenswerten Einbußen ihrer Wirtschaftsbeziehungen befürchten müssen, auch wenn sich England jetzt mehr den Märkten USA und China widmen kann. Auch werden Abkommen ähnlich wie CETA oder TTIP in Zukunft wohl nur noch von England und nicht mehr der EU unterzeichnet werden, was uns in Deutschland im weltweiten Freihandel deutlich gegenüber England zurück werfen wird. Ein neues Referendum der Schotten, welches wohl frühestens im Oktober kommen könnte birgt keine Gefahr, da bis dahin die offensichtlichen Vorteile des Brexit die Nachteile deutlich überwiegen. Die fallenden Immobilienpreise speziell in London werden auf Dauer die einzigen Nachteile sein, die noch vom Brexit übrig bleiben neben den Nachteilen für schlecht qualifizierte ausländische Arbeitskräfte. Alles andere lässt sich problemlos in Verhandlungen mit der EU lösen. Auch hat England im Gegensatz zu Deutschland, Frankreich oder Italien nicht nur eine couragiert auftretende Premierministerin, sondern einen ebenfalls hervorragenden (ehemals kanadischen) Notenbankchef. Dieser Mark Carney hat nicht nur Kanada bereits 2008 erfolgreich durch die Finanzkrise gebracht, er hat auch die Börsenmärkte an den Tagen direkt nach dem Brexit gestärkt, so dass der Londoner FTSE 100 Index derzeit von einem zum nächsten Höchststand klettern kann. Und die Börse ist ja bekanntlich der Realwirtschaft immer zwei Jahre voraus. Eine Abwertung des britischen Pfundes ist dagegen gewollt, da es dem britischen Export gewaltig helfen wird. Eine Senkung der Körperschaftssteuer auf 15% (Frankreich 38%, Deutschland 29%) macht England für viele ausländische Firmen zusätzlich attraktiv. In spätestens fünf Jahren hat England Deutschland dann endgültig überholt.

Ende des Jahres wird man feststellen, das die Brexit Panik viel Wirbel um nichts gebracht hat. Aber es besteht demgegenüber die große Chance, das der Brexit neuen Schwung in verkrustete britische als auch in überbürokratisierte europäische Strukturen bringt und damit die Wettbewerbsfähigkeit z.B. gegenüber China endlich wieder einmal erhöht.

P.S.: da unsere Vermögensverwalter im Aktienbereich zu ca. 28% in nordamerikanische Aktien investiert hatten können wir Gewinne binnen Jahresfrist von über 6% (Stand 30.6.16) vorweisen, was deutlich besser ist, als ein deutsches Sparbuch zu besitzen.

Ohne Disziplin geht kein Vermögensaufbau

Viele Menschen mit einem Nettoeinkommen von unter 2000 Euro im Monat haben keine oder nur eine minimale Altersvorsorge. Zudem investieren sie oft nicht wie vermögendere Anleger in Qualitätsprodukte sondern stattdessen in absolut unrentable und überteuerte Produkte wie z.B. die Riesterrente. Die aktuelle Diskussion in der Politik über die Riesterrente und deren mögliche Einstellung ist jetzt oft Wasser auf den Mühlen dieser Kleinsparer. Also besser alles verkonsumieren als jeden Monat einen Teil auf die Seite zu legen, am besten noch zu 0% Zinsen?

Wer so denkt darf sicher sein: die Katastrophe namens Altersarmut kommt eines Tages garantiert.

Hier hilft es auch nicht auf den Staat und seine Förderungen etc. zu hoffen. Hier hilft nur von Anfang an Eigeninitiative. Diese geht wie folgt: nachdem man eine Berufsausbildung abgeschlossen hat muss man diese unbedingt sofort mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ergänzen. Die mögliche BU Rente sollte etwa 70% des monatlichen Nettoeinkommens betragen und sich an das in Zukunft steigende Gehalt automatisch anpassen. Für junge Leute ohne Gesundheitsprobleme kosten eine solche BU Versicherung zwischen 20-30 Euro pro Monat, voll steuerlich absetzbar. Bei Menschen mit Gesundheitsproblemen gibt es Alternativen wie z.B. „Schwere Krankheiten“ Versicherungen u.a.. Mit solchen Versicherungen wird erstmal das wichtigste Gut, nämlich die eigene Arbeitskraft, abgesichert. Sie ist daher ein absolutes Muss und sollte so früh wie möglich abgeschlossen werden, da man bei späterem Eintritt nur höhere Beiträge zahlen muss oder wegen neu aufgetretener Gesundheitsprobleme Zuschläge zahlen muss.

Danach beginnt nach Abschluss der ersten Probezeit das echte Arbeitsleben. Dies dient nicht nur dazu, den täglichen Lebensunterhalt zu bestreiten, sondern auch dazu für die letzten ca. 25 Jahre des Lebens Geld anzusparen, da die gesetzliche Rente nur noch 25- 40 % des erforderlichen Betrages abdeckt.

Hier ist es notwendig ab Ende der Probezeit 10% seines Nettoeinkommens (egal wie hoch es ist!) in einen monatlichen Sparplan zu investieren.

Unabhängig davon wofür das Geld später einmal gebraucht wird: man sollte einfach davon ausgehen wie es wäre wenn man 10% weniger Lohn bekommen würde. Dann müsste man ja auch damit klar kommen. Hier hilft nur Disziplin, da Phasen der Arbeitslosigkeit oder Elternzeit, also Phasen in denen man so gut wie gar nichts ansparen kann, meistens irgendwann ohnehin kommen werden. Es ist auch erstmal gar nicht so wichtig, ob der Sparplan tolle Erträge abwirft. Viel wichtiger ist es das man regelmäßig mit Disziplin Geld auf die Seite legt für die Zukunft.

Wir empfehlen hier unsere Sparprodukte mit voller  Kostenrückerstattung und einem Garantiezins von über 2% pro Jahr und einer möglichen jährlichen Rendite von immerhin 6%. Idealerweise als betriebliche Altersvorsorge (BAV) mit einem Arbeitgeberzuschuss von nochmals 20%. Die BAV hat auch zudem den Vorteil, das man vor dem 62. Lebensjahr nicht an sein eingezahltes Geld mehr herankommt. Viele Menschen mit niedrigem Einkommen neigen nämlich dazu, im Notfall (und der ist immer) schnell einmal auf das Angesparte zurück zu greifen, aber ohne es später wieder zu ersetzen. Auch lassen sie sich oftmals durch Presseartikel oder Bankberater etc. irritieren und stellen dann ihre Sparbemühungen schnell wieder ein. So wird es nie reichen zum Kapitalaufbau!

Wenn Börsenneulinge Aktien, Fonds oder ETFs kaufen…

Selbst EZB Chef Mario Draghi rät den Deutschen mehr in Aktien zu investieren, damit sie endlich aus der 0% Zinsfalle entkommen können. Dies führt dazu, das immer mehr Menschen auf eigene Faust Aktien, Investmentfonds oder ETFs kaufen. Zu welchen Problemen das führen kann, möchte ich hier einmal besprechen:

1.) Als normaler Berufstätiger fehlt normalerweise die Zeit um jeden Tag mehrmals nach den jeweiligen Börsenkursen zu schauen. In unserer heutigen Zeit, in der durch den Optionen- und Futurehandel in Sekundenbruchteilen massive Börsenbewegungen ausgelöst werden, wird schnell klar, wer der Verlierer ist. Es ist derjenige, der nicht schnell genug reagieren kann bzw. die Probleme aussitzen möchte.

2.) Es ist oft gar nicht schwer, einzelne gute Aktien oder Fonds auszuwählen. Aber ständig sich über das jeweilige Unternehmen bzw. das Fondsmanagement zu informieren schon eher. Die Ratschläge in einschlägigen Foren oder die Tipps von sog. Experten sind nicht nur sehr zeitaufwendig zu lesen sondern zudem oft ziemlich verwirrend, als das man sich daraus eine klare Strategie bilden könnte. Auch wenn viele Fondsmanager ihren Referenzindex (Benchmark) nicht schlagen, wird der Börsenneuling meist schon innerhalb eines Jahres feststellen, warum das so ist. Dann hat er allerdings meist schon viel Lehrgeld bezahlt.

3.) Aktien oder Fonds unbeaufsichtigt liegen zu lassen, führt in 90% zu Verlusten. Auch bei Stopp Loss Limits greifen Profis unbedarfte Kleinanleger ab, indem sie durch Einblick in die Orderbücher die Kurse bewusst so verändern, das möglichst viele Stopp Loss Limits ausgelöst werden. Wer allerdings viel und oft handelt bezahlt zudem auch viele Gebühren, die die möglichen Gewinne reduzieren. Hat man aber einmal tatsächlich einen Gewinn zu verbuchen, kommt das Finanzamt und nimmt 28% Abgeltungssteuer inkl. Kirchensteuer wieder weg.

Fazit:

Es ist immer erfreulich, wenn jemand sich für das Geschehen an den Börsen interessiert, denn nur so wird er auf Dauer vom 0% Sparbuch wegkommen. Dieses „Spekulieren“ sollte aber nie mit mehr als 10% des liquiden Gesamtvermögens erfolgen. Zudem sollte man einen möglichen Totalverlust immer einkalkulieren und verkraften können. Wir von KOSTENEX empfehlen daher wie folgt vorzugehen:

  • langfristigen Vermögensaufbau in monatlichen Raten (ggf. in Kombination mit Einmalanlagen) durch echte Vermögensverwalter mit einem gemanagten Volumen von über 5 Mrd. Euro, damit eine weitgehende Unabhängigkeit von einzelnen Großkunden besteht
  • als Risikoklasse empfehlen wir eine niedrige Klasse 2-3 von 5. Auch hier sind die jährlichen Renditen i.d.R. zwischen 5-7%, was für einen Vermögenszuwachs auf Dauer vollkommen ausreicht, auch bei niedriger Schwankungsbreite (Volatilität)
  • wir bieten über KOSTENEX durch Kooperation mit großen und bonitätsstarken Versicherungen zusätzlich eine Garantieverzinsung von über 2% pro Jahr an, jährlich angepasst an die amerikanische Notenbank mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von weiteren Zinserhöhungen in den nächsten Jahren. Somit sind sie vor Verlusten geschützt und ihr eingezahltes Kapital wird nicht nur erhalten (wie z.B. bei Beitragsgarantien), sondern hat auch noch einen sog. Zinseszinseffekt.
  • wir bei KOSTENEX mögen keine Kosten für unsere Kunden. Daher erstatten wir über den Umweg der Kooperation mit Versicherungsunternehmen unseren Kunden garantiert alle Kosten wieder zurück, die Vermögensverwalter, Versicherung oder Berater veranlasst haben.
  • sollten sie unsere Verträge länger als 12 Jahre bespart haben und das 62. Lebensjahr bei Auszahlung bereits vollendet haben, dann müssen sie statt der Abgeltungssteuer lediglich 50% der Gewinne mit ihrem individuellen Steuersatz versteuern. Auch das kann einige Tausend Euro sparen.

Was kann ein Robo Advisor?

Mit dem Portal „Visualvest“ haben die deutschen Volks- und Raiffeisenbanken den ersten großen Robo Advisor ins Netz gestellt. Es soll junge Leute ansprechen, die nach Eingabe ihrer Risikobereitschaft und ihres Anlagebetrages in eines von sieben Portfolios gesteckt werden. Das ganze noch kostengünstig im Internet mit lediglich einer festen Monatspauschale von 0,05% des Depotwertes. Zudem hat man jeweils noch die Auswahl entweder  in ETFs zu investieren oder in die teuren aktiv gemanagten Fonds.

Klingt also erstmal ganz gut. Rechnet man allerdings genauer nach, sieht das ganze schon anders aus:

1.) Investmentfonds als  auch ETFs haben keinerlei Garantieverzinsung zur Absicherung in schlechten Zeiten. Auch wenn bei „Visualvest“ die Produkte mit tollen Grafiken beworben werden, die grundsätzlich nur Renditen oberhalb des eingezahlten Kapitals anzeigen, können in allen sieben Risikoklassen jederzeit sehr wohl auch große Verluste auftreten. Wenn man dazu die bisherigen Verläufe anklickt, kann man oft eindrucksvolle Abstürze beobachten. Die US amerikanischen Robo Advisor Plattformen mussten sogar deshalb eigene Callcenter nachträglich einrichten, um die aufgebrachten Kunden bei Verlusten zu beruhigen.

2.) Die Kosten sind nicht wirklich niedrig. Schon gar nicht, wenn man bedenkt das keinerlei Beratung zu den Produkten mehr statt findet. Klickt man z.B. bei den ETFs einmal auf Verkaufsprospekt, dann merkt man erst, um was für komplexe Produkte es sich hierbei handelt (siehe auch meine Artikel zu ETFs hier im Blog). Rechnet man z.B. die o.g. Monatspauschale von 0,05% bei einer Einmalanlage von 10.000 Euro und einer Laufzeit von 10 Jahren, dann zahlt der Kunde 600 Euro (also 6%) an „Visualvest“. Und dies, obwohl die allermeisten Fonds maximal 5% Ausgabeaufschlag verlangen würden. Oder anders gesagt: für Laufzeiten ab 8 Jahren und 4 Monaten wird es richtig teuer. Zudem fallen natürlich noch die jährlichen Kosten für die Fonds an, die im Schnitt etwa 1,5% pro Jahr ausmachen. Eine Kostenrückerstattung all dieser Kosten wie bei KOSTENEX gibt es natürlich bei „Visualvest“ auch nicht.

3.) Die Gewinne unterliegen zudem noch der vollen Abgeltungssteuer. Einen Steuervorteil wie z.B. die nur hälftige Versteuerung der Gewinne bei mindestens 12 Jahren Laufzeit und einem Endalter von 62 Jahren gibt es hier nicht.

4.) Ein persönlicher Berater ist mehr als nur jemand, der wie ein Robo Advisor in einer kurzen Momentaufnahme einen Fonds oder ein ETF empfiehlt. Dafür ist moderne Kapitalanlage einfach zu komplex. Auch ist unbestritten, das die meisten Fondsmanager ihren Benchmark (also ihren jeweiligen Referenzindex) nicht schlagen, was die Kunden in die Arme der spekulativ orientierten ETF Anbieter getrieben hat. Ein guter Vermögensverwalter, wie sie z.B. KOSTENEX empfiehlt, erzielt daher auf Dauer bessere Renditen als die allermeisten Fondsmanager.

Fazit:

Für eine längerfristige Kapitalanlage, also über 5 Jahre hinaus, mit Einmalbeträgen oder mit Monatsraten ist „Visualvest“ nicht zu empfehlen. Da selbst „Visualvest“ aufgrund der Schwankungen von Fonds eine Mindestlaufzeit von 3 Jahren empfiehlt, ist das mögliche rentable Anlagefenster sehr klein. Zudem sollte der Kunde immer mit teils kräftigen Verlusten in seinem Portfolio rechnen. Für den Aufbau einer Altersvorsorge ist „Visualvest“ mit Sicherheit ungeeignet, selbst in den niedrigen Risikoklassen. Man kann also sagen, das hier die bereits bekannten Fonds und ETFs von den Volksbanken und Raiffeisenbanken angeboten werden, aber diesmal ohne Beratung und dafür mit den gleichen laufenden Kosten und insgesamt sogar noch höheren Ausgabeaufschlägen. Auch wenn der Internetauftritt ansprechend gestaltet wurde wird hier im Endeffekt nur alter Wein in neuen Schläuchen angeboten.

Weitere Robo Advisor Plattformen in Deutschland:

Der nur in 14 verschiedene ETFs (davon 9 ETFs von Blackrock) investierende Robo Advisor „Scalable“ aus München, gegründet von ehemaligen Goldman Sachs Mitarbeitern zusammen mit einem Münchner Wirtschaftsprofessor, ist ein weiteres Beispiel. Was ich von ETFs für Privatanleger halte, habe ich schön öfters hier im Blog diskutiert. Neben dem Swap und Kontrahentenrisiko bietet „Scalable“ auch keinerlei Garantieverzinsung. Nicht einmal eine Beitragsgarantie, also eine Erstattung des eingezahlten Kapitals ist vorhanden. Hinzu kommt das die 14 ETFs nicht wirklich das von „Scalable“ beworbene „Anlageuniversum“ darstellen wozu auch nicht die kleine depotführende Baader Bank als Hausbank beiträgt. Zudem warnt selbst Emittent Blackrock auf bis 300 Seiten in den Emissionsprospekten eindringlich vor den zahlreichen Risiken der klassichen oder auch synthetischen ETFs. Das sollten doch alle potentiellen Anleger einmal vorab lesen.

„Vaamo“ vom Prof. Hackethal ist ebenfalls ein Robo Advisor in Kooperation mit der FFB (FIL Fondsbank GmbH). Hier werden einige wenige passiv gemanagte Fonds angeboten und wie immer trägt auch hier das volle Risiko der Kunde, da es keine Garantieabsicherung gibt.

Zur Komplettierung fehlt jetzt noch „fairr.de“. Hier werden Riester-, Rürup- und ETF Sparpläne in Kooperation mit der kleinen Hamburger Sutor Bank angeboten. Riester- und Rürup Renten sind extrem kostenintensiv, bürokratisch und zur echten Altersvorsorge ungeeignet. Neben der Tatsache das insbesondere bei Riesterverträgen viele „Alibi“ Altersvorsorgeverträge entstehen (wie soll auch mit 30 Euro Beitrag im Monat eine ausreichende Rente möglich sein?) gehen oft die Hinterbliebenen leer aus, da die nicht verbrauchte Rente an den Staat geht und nicht an die Kinder. Zudem ist die bei Strukturvertrieben beliebte Sutor Bank in der Vergangenheit nicht gerade durch Seriosität aufgefallen, was sich leicht googeln lässt, in dem man einmal „sutor bank probleme“ eingibt. Wie also fairr.de das Fin Tech des Jahres 2015 werden konnte ist mir noch immer ein Rätsel.

Trotzdem möchte ich hier einmal einen Vergleich zwischen „Scalable“, „Visualvest“, „Vaamo“, „fairr.de“ und KOSTENEX bei gleichen Konditionen (wie auf der „Scalable“ Plattform beschrieben) vorstellen:

Ausgangsbasis: 10.000 Euro Einmalanlage, 20 Jahre Laufzeit, 6% Rendite pro Jahr

Normaler Fonds mit 2,29% Kosten pro Jahr (lt. „Scalable“): Auszahlungsbetrag 20.721 Euro

„Scalable“ mit 0,75% Verwaltungs- und 0,25% ETF Kosten pro Jahr: Auszahlungsbetrag 26.532 Euro

„Visualvest“ mit 0,6% Verwaltungs- und 0,1%-1,8% ETF/Fonds Kosten pro Jahr: Auszahlungsbetrag (im Durchschnitt) 23.616 Euro

„Vaamo“ mit 0,99% (ab 0,49%) Verwaltungs- und 0,36%-0,44% Fondskosten pro Jahr: Auszahlungsbetrag 24.629 Euro

„fairr.de“ mit 0,75% Verwaltungskosten, 0,75% Bankprovision plus Kontoführung und Fondskosten von ca. 0,8% pro Jahr: Auszahlungsbetrag 20.701 Euro

KOSTENEX: Auszahlungsbetrag 30.936 Euro inklusive einer Mindestgarantieverzinsung von 1,0% pro Jahr, was einer garantierten Auszahlung von 11.770 Euro entspricht (derzeit beträgt der Zinssatz 2,1% pro Jahr mit steigender Tendenz in Abhängigkeit zur amerikanischen Notenbank).

Sie bekommen also nicht nur fast 50% mehr Kapitalauszahlung über KOSTENEX statt z.B. bei „fairr.de“, sondern haben während der ganzen Laufzeit kein mögliches Verlustrisiko und immer eine attraktive Verzinsung, eine echte Vermögensverwaltung als Zielinvestment, einen persönlichen Ansprechpartner und eine optimale (private oder betriebliche) Altersvorsorge auch in Bezug auf die Besteuerung.

Wofür würden Sie sich entscheiden?

Indexpolicen sind für die Altersvorsorge absolut nicht geeignet

Momentan kommt ein deutsches Versicherungsunternehmen nach dem anderen mit sogenannten Indexpolicen zur (privaten und betrieblichen) Altersvorsorge auf den Markt, allen voran die Allianz Lebensversicherung.

Da werden tolle Renditen versprochen aber leider steckt dahinter übelste Verbrauchertäuschung, wie erst Anfang März 2016 u.a. das Magazin Öko-Test (http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=107471&bernr=21) berichtete.

Der Hauptgrund für derartige Produkte liegt natürlich wie (fast) immer nicht in der Tatsache, dem Kunden eine bessere Rendite für seine Altersvorsorge zu bieten. Die Versicherungsunternehmen haben nämlich immer mehr Probleme bei einer Nullzinspolitik der EZB und ständig fallenden Überschussanteilen die sogenannten Garantiezinsen auch wirklich noch zu garantieren. Daher möchten sie immer mehr Risiken auf ihre Kunden abwälzen um sich selbst aus der Verantwortung zu ziehen.

Hier die Gründe warum man keinesfalls auf Indexpolicen hereinfallen sollte:

1.) Der Löwenanteil dieser Verträge fließt auch weiterhin in Produkte wie Bundesanleihen etc., die nahezu keine Rendite mehr erwirtschaften. Nur mit dem Unterschied, das es bei Indexpolicen noch nicht einmal mehr eine positive Garantieverzinsung gibt, sondern lediglich eine Beitragsgarantie (also 0% Zinsen) auf die Beiträge abzüglich aller Kosten. Dieses Modell gab es schon vor einigen Jahren unter dem Namen „Garantiefondskonzept“ und war ein renditeschwacher Ladenhüter.

2.) Lediglich die Überschüsse, die bald ohnehin nicht mehr in den Unternehmen vorhanden sind, werden in hochspekulative (und extrem kostenintensive) außerbörsliche Indexoptionsgeschäfte investiert. Zusätzlich werden für den Kunden mögliche Gewinne sogar noch gedeckelt („gecapt“), damit die Versicherung hier auch noch von möglichen Gewinnen profitieren kann. Gehen diese Optionsgeschäfte aber schief, werden alle Verluste dem Kunden in Rechnung gestellt.

3.)  Die Indexpolicen können also trotz sogenannter Beitragsgarantie sehr wohl eine negative Rendite aufweisen, wenn die Verluste aus den außerbörslichen Optionsgeschäften größer sind als das Kapital der Überschüsse. In vielen Fällen besteht hier nämlich eine sogenannte Nachschusspflicht auf Seiten des Optionskäufers, in diesem Falle also der jeweiligen Versicherung. Im besten Fall kann der Kunde sein eingezahltes Kapital abzüglich hoher Kosten und Gebühren wieder zurück bekommen, im schlechtesten Fall noch nicht einmal das.

Fazit:

Mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit werden die sogenannten Indexpolicen maximal 0% Rendite oder sogar Verluste ausweisen. Hinzu kommen natürlich noch Kosten und Gebühren, die bei diesen Produkten deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen dürften.

Wir hingegen empfehlen nach wie vor solide Renditen von erstklassigen internationalen Vermögensverwaltern mit einer niedrigen Risikostufe, dazu noch unbedingt eine sich an die Erhöhungen der amerikanischen Notenbank jährlich anpassende Garantieverzinsung und eine volle garantierte Rückerstattung aller mit diesem Altersvorsorgeprodukt entstehenden Kosten. So kann man auch in Phasen der EZB Nullzinspolitik einen Zinseszins- bzw. Renditeeffekt bekommen und vor der Altersarmut in Zukunft geschützt sein.

Riesterrente ist Volksverdummung

Obwohl ich bereits im Februar 2014 hier im Blog die Riesterrente kommentiert habe und sie bei uns im Unternehmen in den letzten 15 Jahren nur etwa zehn Mal einem Kunden angeboten wurde, möchte ich noch einmal vor dem Hintergrund der immer größer werdenden Altersarmut darauf eingehen.

Als Altersvorsorgeberater erlebt man jede Woche Kunden, die einem stolz verkünden, sie hätten ja bereits privat vorgesorgt. Mit einer Riesterrente!

Schaut man dann in die Vertragsunterlagen, liest man meist folgendes:

Garantierte Rente in 30 Jahren: 100,- Euro pro Monat.

Bei nur 2% Inflationsrate ergibt das also ein Kaufkraft von ca. 50,- Euro in 30 Jahren.

Und das bei Menschen die i.d.R. Rentenlücken von 500,- bis über 1000,- Euro haben.

Hier ist die Sozialhilfe wohl schon besser jetzt zu beantragen.

Wo liegen die Fehler?

1.) Jedes Kapitalanlageprodukt muss sich auch ohne Steuervorteile oder staatliche Zulagen rechnen. In Riesterprodukten dagegen wurden nur die renditeschwächsten und kostenintensivsten Ladenhüter wie Lebensversicherungen oder schlechte Investmentfonds gepackt. Die Politik wollte das Thema Altersarmut anpacken, hatte aber keine Ahnung wie und wurde daraufhin von der Versicherungslobby über den Tisch gezogen. Dies kann man auch an der extrem hohen Bürokratie der Riesterprodukte sehen. Die Versicherungen geben hier Kosten von oft über 30% an die Kunden weiter. So etwas kann sich niemals rechnen. Viele Riesterkunden haben trotz Zulagen mit 90 Jahren noch immer ein Minus auf ihrem Konto (siehe z.B. den Leitartikel der Wirtschaftswoche bereits in Heft 31/2009: „Die Riester Lüge“)

2.)Die Bürokratie überfordert viele Riesterkunden, weshalb man in der Praxis oft Kunden begegnet, die noch nie einen Zulagenantrag gestellt haben. Die Riesterrente ist sehr erklärungsbedürftig, aber viele Berater verdienen an den Miniverträgen offensichtlich zu wenig, so dass sie meistens mit dem Hinweis auf staatliche Förderung ohne ausreichende Beratung verkauft werden. Wer von Kapitalanlageprodukten etwas versteht, würde nie ein solches Riesterprodukt abschließen

3.) Riesterrenten lohnen sich nur für Personen mit mindestens drei Kindern (pro Kind gibt es dann 185,- bzw. bei ab 2008 geborenen Kindern 300,- Euro Zulage) und mit dem 4%igen Jahresbruttomindestbeitrag von 60,- Euro (= 5,- Euro pro Monat). Das maximale Bruttojahreseinkommen liegt hier also bei 20- 25 Tsd. Euro. Absolut unrentabel sind Riesterrenten dagegen bei Personen ohne Kinder oder mit nur einem Kind (wie es bei den meisten Riestersparern der Fall ist)

Die Politik hat bei der Bekämpfung der kommenden Altersarmut komplett versagt. Die Anzahl der Personen, die aufgrund eines niedrigen Einkommens und zahlreicher Kinder von dem Konzept der Riesterrente profitieren, liegt bei etwa 10% aller Riesterrentner. Bei allen anderen ist es eine Verschwendung von Steuergeldern um die Versicherungslobby zu finanzieren und ein beschwichtigen von Menschen, die sich Sorgen um ihre finanzielle Zukunft machen und wirklich ernsthaft glauben, sie hätten mit dem Abschluss einer Riesterrente die Probleme im Griff.

Leider gibt es noch weitere, wenn auch harmlosere, staatlich verordnete aber absolut unsinnige Finanzprodukte. Hierzu zählen z.B. die VWL (vermögenswirksamen Leistungen) und die Rürup (bzw. Basis-) Rente.

Die VWL werden wenn überhaupt nur noch mit Minizulagen (oftmals nur 6,- Euro pro Monat) vom Arbeitgeber gefördert und zudem wie bei der o.g. Riesterrente in absolute Ladenhüter investiert. Falls man als Arbeitnehmer VWL Leistungen erhält, dann sollten diese in eine sinnvolle BAV (betriebliche Altersvorsorge) Lösung investiert werden. So kann ein Arbeitnehmer statt 43,- – 80,- Euro jährlicher Sparzulage teilweise über 1000,- Euro Steuer-, Sozialabgaben- und Arbeitgeberzuschuss bekommen.

Bei der Rürup Rente ist neben der mangelnden Flexibilität und den oft ebenfalls überholten Finanzprodukten das Hauptproblem die Hinterbliebenenabsicherung. Oft gehen große Anteile des angesparten Vermögens im Todesfall des Sparers an den Staat und die Hinterbliebenen gehen leer aus.

Fazit:

Staatlichen Finanzprodukten fehlte schon immer der Bezug zur Praxis und zu den Märkten. Ob dies mit Steuersparmodellen wie z.B. Filmfonds, Schifffonds, Abschreibungsobjekten oder mit Riester und Rürup Renten der Fall ist. Allen ist gemeinsam, das mit diesen Produkten nur sehr wenige Personen glücklich wurden. Für die absolute Mehrheit wird es ein Reinfall mit finanziellen Verlusten bleiben.